Eine venezianische Landadels-Familie
Eine bekannte Person in Industrie und Politik war Pietro Zai (1855-1936). Er ist der Sohn von Paolo Giacomo Zai und Madalena geb. Colombo. Die Familie entstammt dem venezianischen Landadel und wohnte seit 1725 in der Villa Angeli in Tarcento im Friaul, Italien. Pietro Zai studierte in einer Privatschule in Lugano, zog 1881 nach Turgi in den Kanton Aargau, arbeitete als Volontär in der Firma Heinrich Bébié und studierte am Polytechnikum in Zürich. 1882 heiratete er Katharina Kappeler und übernahm die Führung der Spinnerei Kappeler und Bébié. Er modernisierte die Spinnereien und baute die ersten Wasserkraftwerke und Elektrifizierungen von diversen Firmen. Nach dem Tod seiner Frau zog Pietro mit seinem Sohn Pierre zuerst nach Neapel und im Jahre 1903 nach Kerns in Obwalden. Hier heiratete er die Kernserin Monika Durrer. Er initiierte das Elektrizitätswerk Kerns und bekleidete diverse politische Ämter. Pietro verstarb 1936 und wurde in der Gruft der eigenen Kapelle im Nideich in Kerns begraben. Sein Sohn Mario Zai-Bussmann führte eine Garage in Luzern und war ein leidenschaftlicher Jäger. Seine Kinder Peter, Bea, Anita und Mario besuchten die Schulen in Luzern. Mario war nach einer schweren Geburt zeitlebens behindert. Sohn Peter erlag nach seiner Pension schweren Verletzungen, die er sich in Thailand zuzog. Anita lernte früh Werner Weibel in der Maihofstrasse kennen, sie gründeten eine Familie mit zwei Kindern.
Tochter Bea bereiste schon in jungen Jahren die Welt. Mit 21 Jahren betreute sie die Kinder einer reichen Familie in Mexiko und nutze bei dieser Gelegenheit die Möglichkeit an einem Rennen mit dem Buick der Familie nach Acapulco und Veracruz teilzunehmen. Zurück in der Schweiz leitete sie die Fotogeschäfte Weber in Luzern, später das Schulsekretariat in Kerns. Grosse Beliebtheit erwarb Bea als freie Journalistin für die Lokalzeitungen. Mit ihren geliebten Hunden wohnte sie in der Villa der Familie Zai im Nideich, Kerns. Die anfänglich falsch behandelte Borreliose, übertragen von einer Zecke im Kernwald, schränkte ihre Schaffenskraft zunehmend ein; sie musste ihre Journalistentätigkeit reduzieren und widmete sich mit grossem Herzen ihrem Garten.
Bea (genauer Beatrice-Caterina Zai) war die Gründerin der Beatrice-Caterina Zai Stiftung im Jahre 2019. Am 11. November 2021 verschied Bea nach kurzem Aufenthalt im Kantonsspital Obwalden und im Pflegeheim Huwel im Kerns. Ihr grosses Engagement für die Lokalkultur und die Linderung der Armut in der Welt, wird über ihre Stiftung weiter getragen.
Dr. Karl Kiser, Präsident Stiftungsrat